Hingabe

I.
Da ist einer, der vergebens hofft,
der strahlt mit ganzem Herzen
bis alle Energie verbrannt ist
in beiden Augen;
der aschen lacht &
aschen spricht & aschen
schweigt,
& wartet,
bis die Glut sich erkältet am andren,
bis sie ausgeht vom Niesen,
bis sie schwarz wird zwischen zwei Lungen,
beim Atmen als Husten ganz hinten im Hals,
da kommt sie nach draußen,
winzig & leicht, &
bedeutet nichts mehr.

II.
Da ist einer, der staunt
über die Haare an allen zehn Fingern,
der folgt jedem Wink,
als wären es Schilder,
so geht er den Handfalten nach,
die führen zueinander wie Wege,
die gehen links, halb im Schatten,
gehen im Kreis bis sie sich treffen,
& sind in Wahrheit getrennt
& führen nirgends hin
– außer zu Gesten,
die keiner mehr kennt.

III.
Da ist einer, der entzündet die Kerzen,
der steigt auf Stühle & greift
zwischen Windgläser & weißes Papier
& greift sich das Licht bis er brennt;
der bricht zusammen wie gesprengt,
wenn’s ums Reden geht,
ums Blinzeln für zwei,
der erfindet verlegen neue Namen
für die Blumen auf allen Tischen
& vergisst sie sofort,
weil der Duft ihn betört.
Der geht leicht durch den Regen
& lacht,
& ruft nach drinnen,
bis einer ihn hört.

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