Ich war im Sturm die knallenden Fenster & im Schlaf die fehlende Decke. Ich war Sehnsucht & Heulen, ein geschlossener Hemdkragen, der den Kehlkopf nicht hält, eine zerschlagene Fliege. Aneinander Gegangenes, wie zusammengestoßen. Ich habe nichts gesagt, weil es nichts zu sagen gab; weil die Tabletten alles eingesperrt haben, was Trauer war & wilde Wut. Weil die Worte flach wurden zwischen meinen Zähnen. Zerstoßener Staub, geschmacklos, trocken. Weil es nur noch Funktionen gab, Termine, Atemloses. Ich war die abgerissene Tapete & der zerbrochene Krug, ich war das Kaputte, das sich nicht zusammenkleben lassen wollte, ein Fragmentiertes ohne Farben. Wohin gehen die Gedanken, wenn die Worte fehlen? Wenn der Raum kleiner wird mit jedem Blick, & jeder Blick ein Stoß in die Rippen? Ich bin gerannt, gelaufen, geflogen. Ich habe die Welt bereist in 4 Wochen. 7 Monaten. Eineinhalb Jahren. Ich bin nie irgendwo angekommen. Weder in der einen Stadt, noch in der anderen. Stattdessen habe ich immer mehr vom Verlorenen gefunden, von dir & mir, von uns, dem Zwischenzeitlichen. Am Ende ist nichts geblieben. Eine graue Glasscheibe, ein blinder Spiegel.
Ich habe mich erwürgt & erhängt, meine Leiche die Treppen hinauf- & hinabgetragen. Ich habe schlecht geschlafen. Es gab nichts als Eilmeldungen in meinem Leben, flüchtig Hingeschmiertes. Es gab immer eine Kurznachricht, ein Chatfenster, eine E-Mail. Wir haben so viele Bilder geteilt. Kein gif zeigt meinen Hormonhaushalt. Da ist nur Chaos, das sich neu entzündet, & eine Liebe wie ein frisch gemachtes Bett. Herr Da & ich, ein neues Kapitel, über das ich nicht berichten konnte, da mir Glück & Unglück gleichermaßen, wie Nadel & Faden, den Mund vernähten. Jetzt rupfe & zupfe ich, & übe das Sprechen.
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