Ein neues Projekt: Die Talking Giants, ein alter Herzenswunsch, ein Aufräumen & Nachräumen, eine neue Perspektive. Ein Geschichtenerzählen mit Anfang & Ende, Interviews & Begegnungen, die mir alles sind, vor allem: ein neues Leben.

Ich gehe den Tagen nach, den Gedanken, wie Abrisskugeln geh ich mir durcheinander bis die Wochen einbrechen, die E-Mails & Telefonate, die Gedichte, die ein anderer vorliest vor Publikum, da in Neukölln; ich sitze in Stille & Lärm, ich lese nichts außer Begehren. Ich sage nichts außer: Liebe. Ich schreibe viel & trinke zu wenig, ich schlafe schlecht.

Die Zukunft ist ganz unsicher geworden in wenigen Wochen, es fehlt immer an Geld. Wenn ich durch die Wohnung gehe, dann trete ich leise auf, damit ich die Vergangenheit nicht aufstöre, die mir in allen Winkeln lauert wie Spinnen. Ich esse wenig, ich bewege mich nicht – allenfalls von einem Stuhl zum anderen. Ich gebe Schlüssel aus & gute Ratschläge, ich verschlucke mich viel. Was ist das, Gegenwart? Eine Überbrückung, ein Abwarten. Eine Entscheidung, die ein anderer austrägt für dich & dann folgen Kontoauszüge & das Wissen um Veränderungen, die unbequem sind, die piken & stechen, die einem fast das Rückgrat brechen – but – anyway. Es wird schon werden müssen.

Die Talking Giants sind eine Ahnung von der Zukunft, ein Pakt vielleicht. Die Arbeit am Strich geht ebenso voran. Das Arbeiten über einem Abgrund, es ist wie ein Tanz. Alain ist dabei immer anwesend; er höhlt mir die Augen aus mit seinen Blicken, mit seinem Hunger schlägt er mir das Essen vom Teller. Es passiert – so – viel. Gestorben wird da im Süden, im Norden streiten sie sich über Banalitäten. Mir jedenfalls fehlt es an Geld. Aber nicht an neuen Ideen.

Ich habe ihre Fotos in eine Kiste getan, die steht jetzt im Keller. Nichts erinnert mehr an Damals, an irgendeinen der Geister. Alle sind fort, fort & unerreichbar, & ich? Bin endlich frei.