Du, der du nachts bist

Für D.
Wir liegen beinander wie Götter.
& die Sonne ist überall zugleich.
Das ist Glück. Für einen Moment nur,
für die eine Sekunde, die der Vorhang braucht, um in der Luft zu bleiben,
oben beim Wind
& nirgends sonst,
& wenn wir warm sind: meine Hand auf deiner Brust, dein Rücken an meinem Bauch,
dann sind wir im Fenster & draußen
& fliegen ins Blau.
Wir verschwinden ineinander wie Wolken & Rauch.

Ich atme deinen Nacken, der nach nichts schmeckt.
& Ewigkeit.
Ich seh dich liegen,
uns,
& bin ganz blind & taub & mit dem Absatz auf der Kante zum Abgrund –
es ist wie ein Stoß zwischen die Rippen, wo ein Herz sein sollte:
hier gehn die Finger direkt in die Lungen, die aschen sind deinetwegen,
aber ich seh dich,
& den weißen Staub in der Luft,
& die Schallplatte, die sich dreht,
like breathing was easy,
& alles ist über uns,
von der bloßen Hand in den bloßen Raum geworfen,
zur Decke hin, die überall ist,
wie wir,
& das nennen sie vielleicht sogar Lieben (in Anführungszeichen),
wenn es nicht so schwer wär, all dieses Sprechen.
Stattdessen drehst du dich um,
mit einem Mund, der sanft ist im Fallen & wild & furchtbar im Aufprall;
wir schnappen nacheinander als ging’s ums Überleben,
& meine Hand & deine Hand,
& Auflösung in allem, was wir berühren, aber darin: ein Finden,
& Finden.
Ein weißes Licht ganz ohne Schatten.

2 Comments

  1. mehr gedichte, wenn ich bitten darf.

    Antworten

    1. aye aye, mylady, wird gemacht. :D

      Antworten

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